Zum Inhalt [I]
Zur Navigation [N]
Kontakt [C] Aktuelles [2] Suchfunktion [4]

Gefährliche Beleidigungen

17. Sep 2010

pax christi Generalsekretärin Christine Hoffmann zu den Ausfällen von Frau Erika Steinbach gegenüber Wladyslaw Bartoszewski

Mit Entschiedenheit weist pax christi die abfälligen Anmerkungen der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen und CDU-Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach gegenüber dem Deutschlandbeauftragten der polnischen Regierung, Wladyslaw Bartoszewski, zurück. Indem Frau Steinbach Herrn Bartoszewski „schlechten Charakter“ unterstellt, beleidigt sie einen Menschen, der in der Lage war, uns Deutschen die Hand zur Versöhnung zu reichen, obwohl es Deutsche waren, die ihn im Konzentrationslager Auschwitz seiner Würde beraubten. Wladyslaw Bartoszewski hat in der Zeit des Kalten Krieges durch zahlreiche Kontakte, Begegnungen und Seminare Brücken der Verständigung gebaut, die nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes wesentliche Voraussetzungen für die heutige Partnerschaft zwischen Deutschland und Polen waren.

Als sei der einmalige Ausfall nicht genug, wiederholte Frau Steinbach auf Nachfrage ihre ausfallende Bemerkung gegenüber Wladyslaw Bartoszewski. Diese gezielten Beleidigungen von Frau Steinbach stellen einen massiven Angriff auf die deutsch-polnischen Beziehungen und die zwischen beiden Ländern vereinbarte friedliche Nachbarschaft in den Grenzen von 1990 dar. Zusammen mit ihren geschichtsverfälschenden Aussagen zur Teilschuld Polens am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wenige Tage zuvor sind sie als gezielter Versuch von Frau Steinbach zu werten, die Fundamente dieser Partnerschaft zu zerstören. Frau Steinbach hat sich damit als menschenrechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion selbst disqualifiziert. pax christi fordert Bundeskanzlerin Merkel sowie CDU und CSU auf, sich deutlich von Frau Steinbach zu distanzieren.